Wie Sie Ihr Team für Ihre Praxis begeistern

Herrscht in Ihrem Praxisteam chronischer Krankheitsausfall? Reißt sich jeder darum, Brückentage nehmen zu können? Begegnen Ihnen Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abweisend und wortkarg?

Sie sollten sich fragen, was es mit damit auf sich hat — es kann ein Indikator dafür sein, dass sich Unzufriedenheit in Ihrem Praxisteam breitgemacht hat. „Dafür gibt es gar keinen Grund, in unserer Praxis läuft alles gut!“, sagen Sie nun. Sind Sie sich wirklich sicher?

Schon kleine Komplikationen können dafür sorgen, dass sich Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Ihnen und auch voneinander abwenden, nicht mehr effizient arbeiten oder sogar kündigen, weil Sie Ihre berufliche Zukunft nicht mehr in Ihrer Praxis sehen. Ihr Team löst sich auf.

Der Praxisfluktuation gezielt entgegenwirken   

Eine Online-Befragung von 1010 Angestellten in Deutschland durch das Marktforschungsinstitut Toluna im April 2018 bestätigt, dass jede und jeder Zweite darüber nachdenkt, den Job innerhalb des kommenden Jahres zu wechseln: Angestellte sind unzufrieden und suchen nach einer Arbeitsstelle, die ihren Vorstellungen besser entspricht.

Besonders in Arztpraxen ist die zunehmende Mitarbeiterfluktuation ein Problem, das eigentlich durch ein paar gezielte Veränderungen angegangen werden kann.

Wir erklären Ihnen, wie Sie als Ärztinnen und Ärzte dafür sorgen, dass Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihrer Praxis treu bleiben.

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Der Sache auf den Grund gehen

Was treibt Angestellte eigentlich dazu, unzufrieden zu werden und darüber nachzudenken, in ein anderes Arbeitsverhältnis zu wechseln? Die Toluna-Studie fand heraus: 22 Prozent der Angestellten wünschen sich eine bessere Bezahlung, die Ihrer Leistung tatsächlich entspricht. 15 Prozent fühlen sich nicht ausreichend wertgeschätzt und zwölf Prozent empfinden das gesamte Arbeitsklima als mangelhaft. Dazu trage auch bei, dass sich Beruf und Familie nicht ausreichend vereinbaren ließen. Auch überfordernde Aufgaben, zu wenig Zeit für einzelne Arbeitsschritte, nichtexistente Praxisziele und undeutliche Abläufe sorgen dafür, dass aus Unklarheit schnell Unzufriedenheit wird.

Die Ergebnisse klare Worte: Wer seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig an die Arztpraxis binden will, sollte etwas ändern.

Ihr Praxisteam ist das Herzstück Ihrer Praxis

Wie können Sie also herausfinden, ob auch in Ihrer Praxis Verhältnisse herrschen, die Sie verbessern möchten? Beginnen Sie bei Ihren Medizinischen Fachangestellten (MFA). Sie sind das Herzstück Ihrer Praxis, nicht nur ein Kostenfaktor: Ohne Ihr Team könnten Sie Ihrer ärztlichen Tätigkeit nicht nachgehen. Ihr Team entlastet Sie von Ihren nichtärztlichen Aufgaben und unterstützt den reibungslosen Praxisalltag. Wenn Sie nicht genau wissen, wie Sie die Zustände Ihrer Praxis bewerten sollen, beginnen Sie mit einer Teambesprechung. Das ist ein probates Kommunikationsmittel, um das Arbeitsklima zu erfassen, das Miteinander zu verstehen, Aufgaben zu besprechen und zu überprüfen, ob die Ziele der Praxis (wenn Sie denn festgelegt sind) auch ausgeführt werden. Machen Sie sich ein Bild:

  • Wie ist die allgemeine Stimmung im Team?
  • Wer sagt was?
  • Sind Praxisziele eigentlich bekannt?
  • Wissen alle, was ich von ihm oder ihr erwarte?
  • Wer fühlt sich missverstanden?
  • Ist mein Team überlastet?

Ziehen Sie Bilanz.

Arzt und Arbeitgeber

Verstehen Sie sich nicht nur als Ärztin oder Arzt, sondern auch als Arbeitgeberin und Arbeitgeber für Ihr gesamtes Praxisteam.

Das bedeutet, dass Sie Ihrer Aufgabe gewissenhaft nachgehen und eine klare Personalführung etablieren sollten. Planen Sie Personalkosten, Arbeitspläne und regelmäßige Teamsitzungen, delegieren Sie nichtärztliche Aufgaben und schreiben Sie Organisationsabläufe. Diese Tätigkeiten wirken sich unmittelbar darauf aus, wie umsatzstark und wie erfolgreich Ihre Praxis ist. Sie motivieren Ihr Team, wenn Sie als starke Führungsperson auftreten. Und ein motiviertes Team sorgt dafür, dass die gesamte Praxis entlastet wird.

Auslastung oder Überlastung?

Apropos Belastung: MFA sollten ausgelastet, aber nicht überlastet werden. Wenn das geschieht, werden die Urlaubstage bald wieder Monate im Voraus blockiert, die Krankmeldungen nehmen zu und für Sie entstehen kostenintensive Fehlzeiten. Hier helfen klar formulierte Stellen- und Ablaufbeschreibungen für Ihre MFA. Auch Mitarbeitergespräche mit Ihren MFA sind wichtige Instrumente, mit denen Sie gegensteuern können.

Fühlen Sich die MFA in Ihrer Praxis nämlich wohl, werden Sie bestenfalls zu langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie verbessern das Betriebsklima, binden die Patientinnen und Patienten an die Praxis und sichern die Umsätze.

Unser 1×1 der Wertschätzung

Gehören Sie zu den Ärztinnen und Ärzten, die die hervorragenden Leistungen Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als selbstverständlich hinnehmen? Überdenken Sie diese Ansicht. Jede Form der Wertschätzung gegenüber Ihren MFA ist ein Indikator dafür, wie positiv das Arbeitsklima empfunden wird und wie motiviert Ihr Team arbeitet.

Im Praxisalltag geht Lob oft unter, obwohl ein einfaches „Danke!“ bereits Wunder wirkt. Versuchen Sie es auch mit unseren Handlungsempfehlungen, um Ihre Anerkennung zu zeigen:

  • übertragen Sie Aufgaben, die den Fähigkeiten und Talenten der MFA entsprechen
  • bieten Sie Fort- und Weiterbildungen an, die die fachlichen und kommunikativen Fähigkeiten Ihrer MFA stärken
  • bieten Sie berufliche Entwicklungsmöglichkeiten an, um Ihre MFA an die Praxis zu binden
  • denken Sie über flexible Arbeitszeitmodelle nach, um Ihren MFA zu ermöglichen, Beruf und Familie zu vereinbaren
  • lassen Sie Ihr Team an wichtigen Praxisentscheidungen teilhaben
  • geben Sie regelmäßig Feedback: in Mitarbeitergesprächen können Sie Konflikte ausräumen und Kündigungsgedanken entgegenwirken
  • halten Sie die vereinbarten Arbeitszeiten Ihrer MFA ein

Mehr dazu, wie Sie in nur sechs Monaten Ihr Top-Team formen und Ihre MFA kontinuierlich motivieren, erfahren Sie in unserem Personal-Workshopund im Spezial-Workshop.

Entlastet durch eine Praxismanagerin    

Haben Sie in Ihrer Praxis eine Praxismanagerin? Sie kann Sie darin unterstützen, die Praxis professionell zu führen und klar zu strukturieren. Sie ist die Schnittstelle zwischen Ihnen und Ihrem Praxisteam.

Während Sie als Ärztinnen und Ärzte mehr Zeit für Ihre Patientinnen und Patienten bekommen, steigert die Praxismanagerin in ihrer Rolle als Führungskraft den Zusammenhalt des Teams, kümmert sich um die Unzufriedenheit bei der täglichen Arbeit, klärt Konflikte und kann konkrete Aufgaben verteilen.

Informieren Sie sich über unser Angebot zur Weiterbildung einer Ihrer MFA zur Praxismanagerin.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und freue mich, Sie zu unterstützen.

Ihr   Jan Ackermann