So entscheiden sich die Patienten für Ihre Praxis

Lise Brunn ist krank. Sie sieht ein, dass sie die fachkundige Hilfe eines Arztes braucht. Sie entscheidet sich für die Hausarztpraxis, die zehn Minuten von ihr entfernt liegt. Man bot ihr zügig einen Notfalltermin an – positiv überrascht macht sie sich auf den Weg. In der Praxis begrüßt sie das Team freundlich, sie wartet nicht lange auf ihren Arzt. Ganz sicher wird er ihr helfen, denkt sie. Doch dann sitzt sie vor Dr. Voss, schildert ihr Leid und wird nach fünf Minuten ohne genauere Beratung und ohne konkrete Untersuchung mit einem Rezept nach Hause geschickt. Lise Brunn ist sehr enttäuscht.

Zwei Tage später wendet sich Lise Brunn einer anderen Praxis zu. Sie hat Dr. Voss und seiner Praxis den Rücken gekehrt. Etwas lief hier gründlich schief.

Qualitätssiegel „Gute Arztpraxis“             

Wer sich schlecht betreut und nicht ernst genommen fühlt, holt eine andere Meinung ein oder wechselt ganz den Arzt. Aus Patientensicht eine gute Entscheidung: Schließlich braucht man die Hilfe eines vertrauensvollen und kompetenten Mediziners, will man gesund bleiben oder es werden. Das Wohl des Patienten steht für Ärztinnen und Ärzte an oberster Stelle. Kann dieser Anspruch aus organisatorischer oder/und kommunikatorischer Sicht nicht erreicht werden, hat die Praxis eine Aufgabe zu lösen.

Wir zeigen Ihnen heute auf, wie Sie sich selbst den Stempel „Gute Arztpraxis“ verpassen können.

Patientenhilfe für Ihre Praxis nutzen     

Eine Arztpraxis ist ein eigener Kosmos, und mindestens auch so komplex. Gerade deshalb ist es wichtig, innerhalb dieses Systems Qualitätskriterien einzuhalten, die aussagen: „Wir sind eine gute Arztpraxis.“

Für Patienten gibt es seit 2015 eine ausführliche Checkliste, herausgegeben vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin in Kooperation mit der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Berufsvereinigung. Sie soll Patienten helfen, den richtigen Arzt für ihr Anliegen zu finden und darüber informieren, welche Leistungen sie von Ärzten und ihren Teams erwarten und einfordern können.

Haben Sie sich diese Checkliste einmal angesehen? Oder besser noch: Haben Sie den Check schon umgedreht und an sich selbst ausprobiert?

Checken Sie sich durch

Respektvolles Miteinander, genug Zeit, Begegnung auf Augenhöhe, Unvoreingenommenheit, Fachkompetenz und Vertraulichkeit: Genau darum geht es in einer aus Patientensicht guten Arztpraxis.

Und mit der Patienten-Checkliste, die auf diese Kriterien anspielt, haben Sie ein ideales Tool, um sich selbst auf die Probe zu stellen. Nehmen Sie die Liste zur Hand und stellen Sie sich vor, Sie würden selbst als Patient in Ihrer Praxis vorstellig werden. Besser noch, beauftragen Sie einen Patienten, der einen unabhängigen und kritischen Blick auf Sie und Ihre Praxis wirft. Dieses Feedback ist für Sie Gold wert. 

Fragen an Ihre Praxis

Stellen Sie sich diesen Test vor wie in einem guten Hotel. Auch diese Branche nutzt (meistens sogar unangekündigt) Tester, die Ihr Angebot auf Herz und Nieren überprüfen. Statt die Bequemlichkeit der Betten, die exquisite Küche und den Service an der Poolbar, testen Sie in Ihrer Praxis nun die Atmosphäre, die Organisation, das Auftreten des Personals, Ihre eigene Expertise.

Wechseln Sie die Perspektive und stellen Sie sich zum Beispiel diesen Checks:

  • Hören Sie Ihren Patienten gut zu?
  • Nehmen Sie deren Ängste und Sorgen ernst, auch wenn diese unbegründet erscheinen?
  • Haben Sie ausreichend Zeit für Fragen, Beratung, Untersuchung, Behandlung?
  • Können Sie ungestört mit Ihren Patienten sprechen oder werden Sie ständig unterbrochen?
  • Beziehen Sie Ihre Patienten in Entscheidungsprozesse ein?
  • Beziehen Sie Spezialisten in eine Behandlung mit ein und legen Sie Wert auf eine zweite Meinung eines Kollegen?
  • Fördern Sie aktives Nachfragen Ihrer Patienten?
  • Kommunizieren Sie IGeL-Leistungen klar, und wird auch ersichtlich, warum diese notwendig sind?
  • Weisen Sie Ihre Patienten auf weitere Informationen hin wie zum Beispiel auf das Gesundheitsportal DocMedicus?
  • Akzeptieren Sie, wenn Patienten sich anderswo eine neue Meinung einholen?
  • Sind Sie empathisch, wenn es zu schweren Diagnosen kommt?

Praxisteam gründlich prüfen

Auch Ihr Team und andere Aspekte können Sie durchchecken:

  • Behandelt Ihr gesamtes Praxisteam Ihre Patienten respektvoll und zuvorkommend?
  • Gibt es Patientenhierarchien in Ihrer Praxis und werden diese unpassend gepflegt (Kassen- vs. Privatpatienten)?
  • Respektieren Sie die Zeit Ihrer Patienten und halten Sie Termine ein?
  • Bieten Sie Notfalltermine, Online-Terminvergaben, eine Webseite oder andere Serviceleistungen an?
  • Nimmt Ihr Praxisteam Kritik positiv entgegen?
  • Wird ersichtlich, welches Praxis-Leitbild Sie pflegen?
  • Fühlen sich Ihre Patienten in den Praxisräumen wohl?

Hätte Dr. Voss sich diese Fragen gestellt, wäre Lise Brunn sicherlich noch immer seine Patientin.

Praxis-Image aufpolieren, Patienten gewinnen 

Seien Sie kein Dr. Voss. Seien Sie der Arzt, den Lise Brunn aufsucht, um mit Ihrer Erkrankung endlich ernst genommen zu werden. Seien Sie die gute Arztpraxis.

Wenn Sie Ihr Praxis-Image, Ihre Qualität und Ihre Leistungen umfassend prüfen, stellen Sie nicht nur Ihre bestehenden Patienten zufriedener, sondern erhöhen auch die Wahrscheinlichkeit, dass man Ihre Praxis weiterempfiehlt.

Nutzen Sie Ihre Potentiale

Nutzen Sie doch einfach einmal unsere Potentialanalyse so noch nicht geschehen. Sie werden erstaunt sein, welche Potentiale Sie noch nutzen könnten – wenn Sie wüssten welche Sie haben. Möglicherweise sind Sie neugierig, diese kennenzulernen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.

 

Ihr Jan Ackermann