Wie Sie sich klare Ziele für Ihre Praxis setzen
Eigentlich wollten Sie mit Ihrem neuen Wagen nur eine kleine Spritztour vor dem Abendessen unternehmen. Die letzte Tankstelle haben Sie vor einer halben Stunde gesehen, ehe Sie in diese Umgehungsstraße eingebogen sind, die Sie eigentlich um eine Baustelle herum manövrieren sollte. Mist, sie landen in einer Sackgasse. Wenden ist nicht möglich, das Navigationsgerät haben Sie zu Hause vergessen, der Akku Ihres Handys ist leer und eine Straßenkarte haben Sie schon seit zehn Jahren nicht mehr im Auto. Der Ortsname am nächsten Straßenschild: Nicht sehr vielversprechend. Panik macht sich breit, tapfer kurbeln Sie am Lenkrad, endlich ein Abbieger – und dann wieder eine Sackgasse. Kurzum: Sie haben sich so richtig verfahren.
Reiseroute mit Ziel
Sicher, manchmal macht es Freude, ziellos ins Blaue hinein zu fahren und sich in aller Ruhe die Umgebung anzusehen. Aber seien wir ehrlich: In der täglichen Praxis sind für schöne Aussichtsfahrten keine Zeit und kein Platz. Hier brauchen Sie eine konkrete Route, die Sie sicher um alle Schlaglöcher, Staus und sonstige Hindernisse herumführt. Sie brauchen ein Ziel, das Sie verfolgen. Sie müssen wissen, WO Sie stehen, WOHIN Sie wollen und WAS Sie tun können, um Ihr Ziel zu erreichen. Was Ihnen noch fehlt? Das Handwerkszeug, um Ihre Reiseroute ordentlich zu planen.
Erfahren Sie heute, wie Sie sich klare Ziele für Ihre Praxis setzen – ohne in einer Sackgasse zu enden.
Die richtige Navigation zum Ziel
Für Ihre Praxis brauchen Sie eine klare Linie, der Sie folgen können. Stellen Sie sich ein solches Ziel wie die Eingabe in einem Navigationsgerät vor: Ort A ist Ihr Ziel. Ihr Navi wird nun all das tun, was in seiner technischen Macht steht, damit Sie dieses Ziel A in kürzester Zeit, ohne Stress und mit geringstem Ressourceneinsatz erreichen. Ganz genau können Sie auch die Ziele setzen, die Sie für Ihre Praxis haben. Ihr Navigationsgerät erhalten Sie von uns.
Ist und Soll: Ein großer Unterschied
Fragen Sie sich zunächst: Wo stehen Sie aktuell (Ist-Zustand) und wie lautet Ihr Zielort (Soll-Zustand)? Vielleicht herrscht in Ihrer Praxis chronische Unzufriedenheit (Ist), wogegen Sie dringend etwas tun wollen. Daher lautet Ihr Ziel: Alle Ärzte und MFA sollen sich in der Praxis wohlfühlen (Soll).
Legen Sie nun ein motivierendes WARUM hinter Ihrem Ziel fest. Dafür können Sie sich zum Beispiel vorstellen, wie es sich anfühlen würde, wenn Sie dieses Ziel schon jetzt erreicht hätten.
Zwar haben wir jetzt mit unserem Ziel einen Endpunkt für unsere Reiseroute ins Navi eingegeben, aber an einigen Stellschrauben müssen wir noch drehen.
Mit dem SMART ins Ziel einfahren
Das schnellste und effektivste Mantra, mit dem Sie sich Ziele setzen, lautet: SMART. Das bedeutet nicht, dass Sie mit einem Kleinstwagen über die Zielgerade rasen sollen, sondern dass Ihre Ziele unbedingt:
- Spezifisch
- Messbar
- Attraktiv
- Realistisch und
- Terminiert
sein müssen.
Formulieren Sie Ihr Ziel so, dass es konkret wird: Was wollen Sie erreichen, wo soll dieses Ziel erreicht werden und mit wem (S)? Versehen Sie das Ziel mit messbaren Größen, an denen Sie erkennen können, dass Sie das Ziel erreicht haben (M). Machen Sie Ihr Ziel zu einer motivierenden, ambitionierten Angelegenheit, die alle Beteiligten anspricht (A). Legen Sie einen machbaren Rahmen- und Ressourceneinsatz fest (R) und notieren Sie bindend, bis wann dieses Ziel erreicht werden soll (T).
Natürlich kann es sein, dass nicht alle Ihre Ziele für die SMART-Formel passend sind. Manchmal fahren Sie eben ein anderes Modell. Verstehen Sie das Mantra eher als Schablone, die Sie mit Ihren Vorgaben ausfüllen können.
SMARTes Ziel, SMARTe Wirkung
Um bei unserem Gedankenspiel des unglücklichen Praxisteams zu bleiben, hier eine mögliche Formulierung eines smarten Ziels:
„Ab dem 01. Oktober halten wir jeden Dienstag zwischen 14.00 und 15.00 Uhr eine mit einem Protokoll begleitete Teamsitzung mit allen Ärzten und MFA unserer Praxis ab, damit das Team einen Rahmen erhält, um sich auf Augenhöhe miteinander auszutauschen und Lösungen für die aktuelle Stimmungslage zu erarbeiten.“
Dieses smarte Ziel erreichen Sie, indem Sie detaillierte Teilaufgaben festlegen: Hier ist ein Boxenstopp, hier der erste Reifenwechsel, hier legen wir eine Rast ein – stellen Sie sich Ihr Ziel wie eine Reise vor, die Sie in mehrere kleine Etappen gliedern. Lassen Sie sich während der Reise nicht ablenken, sondern üben Sie sich in fokussierter Disziplin. Sie halten ja während der Autofahrt auch nicht ständig auf dem Seitenstreifen, nur weil das Unkraut am Wegesrand ganz nett aussieht.
In Etappen zur Zielgeraden
Jetzt können Sie aktiv werden. Lassen Sie auf der Reiseroute auch gerne Ihre Mitfahrer ans Steuer oder ans Navi – lassen Sie sich helfen und delegieren Sie Teilaufgaben. Finden Sie heraus, welche Zeitfresser Sie eliminieren können, damit Sie Ihr Ziel noch besser einschätzen und erreichen können. Hinterfragen Sie Ihr Mindset und Ihre Perspektive, die Sie vielleicht daran hindern, Ihr gesamtes Potential einzusetzen. Bleiben Sie dabei flexibel, auch wenn sich die bestmögliche Route einmal ändert.
Mit JAN ACKERMANN über die Zielgerade
Reflektieren und überprüfen Sie täglich oder wöchentlich, wie gut Sie Ihre Teilstrecken durchfahren haben. Sind Sie noch auf Kurs? Was haben Sie diese Woche getan, um das Ziel zu erreichen? Was war sehr gut, was kann noch besser laufen? Habe Sie all Ihre verfügbaren Ressourcen erfolgsbringend eingesetzt?
Lesen Sie einfach nochmals unseren Leitfaden zur Erstellung eines Praxisunternehmenskonzeptes. Dort steht auch sehr ausführlich, wie Sie sich Ziele setzen. Sollten Sie ihn nicht mehr parat haben – gerne mailen wir Ihnen diesen kostenfrei zu.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.
Ihr Jan Ackermann