Sind Sie Macher oder Mitläufer? Typen der Persönlichkeit bestimmen Erfolg
Auch unter Ärztinnen und Ärzten gibt es die verschiedensten Persönlichkeiten. Da sind die Macher, die Problemlöser und die Kontrolleure; dann die Experten und die Kümmerer. Ganz sicher kennen Sie auch die Perfektionisten. Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob Sie sich in einer dieser Persönlichkeiten wiederfinden? Wo ordnen Sie sich ein? Überlegen Sie lange oder haben Sie gerade spontan aus dem Bauch heraus entschieden? Schon Ihre Entscheidungsfindung bei einer recht simplen Frage gibt Aufschluss darüber, welcher Charaktergruppe Sie angehören. Warum aber sollte das für Ihre ärztliche Praxis wichtig sein?
Persönlichkeit bestimmt das Handeln
Die Wissenschaft definiert unzählige Persönlichkeitstypen. Meistens gehört man mehreren Typen gleichzeitig an, doch die grundlegenden Eigenarten der Typen bestimmen, wie man sich als Einzelperson in bestimmten Situationen verhält. So auch in einer Arztpraxis: Da gibt es Sie als Ärztinnen und Ärzte und natürlich ihr Team, das aus vielen Einzeltypen besteht, die alle ihre guten und weniger guten Charaktereigenschaften in die Praxis bringen. Hat ein Teammitglied beispielsweise eine tolle Idee, den Sprechstundenplan zu optimieren, stellt sich die Frage: Wer setzt das um? Wer überprüft das? Und wer entscheidet das überhaupt? Defensive Persönlichkeiten halten sich eher zurück oder werden gar abwehrend, sie wollen das Neue nicht in ihre gewohnte Umgebung lassen. Andere unterstützen die Idee sofort, setzen sie in die Tat um und lassen sich überraschen, was passiert.
Wir erklären Ihnen anhand weiterer Beispiele, warum es für Ihre Praxis wichtig ist, die eigene Persönlichkeit und die aller Praxismitglieder zu kennen und zu schätzen, wenn Entscheidungen getroffen oder Ideen umgesetzt werden sollen.
Teamrollen nach Meredith Belbin
Sehen wir uns ein paar Persönlichkeitstypen genauer an, die Ihnen sicher auch in Ihrem Praxisteam begegnen. Der britische Wissenschaftler Dr. Meredith Belbin hat hierzu ein paar interessante Typen entwickelt:
- Der Erfinder ist kreativ und bringt Ideen und Strategien ein. Er ignoriert aber gerne Details
- Der Wegbereiter ist extrovertiert und überoptimistisch
- Der Koordinator klärt Ziele und kontrolliert die vorhandenen Ressourcen des Teams, kann jedoch manipulativ werden
- Der Macher führt Diskussionen, ist mutig und gedeiht unter Druck. Er formt das Team und strebt nach den besten Ergebnissen, kann aber schnell provozieren
- Der Überwacher untersucht den praktischen Nutzen und die Machbarkeit der Ziele der Praxis, ist dabei nüchtern und strategisch, aber überkritisch
- Der Perfektionist vermeidet Fehler gewissenhaft, handelt aber besorgt, kleinlich und zwanghaft
Diese Teamtypen sollen dabei helfen, Stärken zu erkennen und bewusst einzusetzen. Gleichzeitig sollen Schwächen erkannt und den anderen Teammitgliedern transparent gemacht werden, damit diese sie durch ihre guten Eigenschaften ergänzen können. Für Sie heißt das konkret: Sie und Ihre MFAs haben verschiedene Persönlichkeiten, die im Team zum Tragen kommen. Erkennen Sie sich selbst und Ihr Team, um sich alle Eigenschaften effektiv zu Nutze zu machen!
Ein Beispiel: Die Persönlichkeit und die Erlaubnis
Nehmen wir uns ein anschauliches Beispiel vor. Sie haben von einer tollen Idee gehört, die eine andere Praxis erfolgreich getestet hat. Sie denken entweder:
- „Ja, das machen wir auch“ oder
- „Ja, das könnten wir vielleicht testen“ oder
- „Ich frage mal, wer entscheiden kann, ob wir das machen“ oder
- „Nein, das darf unsere Praxis nicht machen“
Daran, welche Antwort Sie sich selbst auf die Idee der Umsetzbarkeit von etwas Neuem geben, erkennen Sie, welchem Denkmuster und welchem Charaktertyp Sie angehören. Sie könnten ein Erfinder sein, ein Macher, aber auch ein Zweifler und Perfektionist.
Die Sache mit der Erlaubnis
Geben Sie sich Antwort vier, denken Sie, dass Sie grundsätzlich keine Erlaubnis haben und nichts tun dürfen, dass entgegen der Norm steht, die sich etabliert hat. Gehören Sie Antwort drei an, sind Sie eher ein Mitläufer, der immer erst die anderen fragt, anstatt selbst den Mut aufzubringen, etwas zu verändern.
Haben Sie Antwort zwei gegeben, geben Sie sich selbst die Erlaubnis, etwas zu ändern, wenn Sie die Idee für gut befinden und Ihre Meinung mit anderen Erfahrungen abgeglichen haben. Fallen diese positiv aus, setzen Sie Ideen um. Und gehören Sie zu Antwort eins, dann sind Sie davon überzeugt, immer die Erlaubnis zu haben, alles zu tun, was Ihnen gefällt. Sie verlassen sich ausschließlich auf Ihre eigenen Urteile.
Beziehen wir nun die Theorie auf Ihre Praxis.
Lösung: Potentiale der Persönlichkeit erkennen
Sie machen sich Ihre Praxis auf lange Sicht kaputt, wenn die Antworten eins oder vier Ihre tägliche Entscheidungsfindung bestimmen. Entweder sind Sie zu zurückhaltend und fangen die Entwicklungen der Medizin nicht genügend auf; oder Sie sind zu egoistisch, isolieren sich, sind kein Teamplayer und verärgern Ihre MFA. Praxisflucht ist die Folge.
Stehen Sie zwischen zwei und drei, fragen Sie sich doch einmal: Was hindert Sie daran, mutiger zu sein? Gehen Sie Ihren limitierenden Glaubenssätzen auf den Grund und werden Sie zu mutigen Ärztinnen und Ärzten.
Auf dem besten Weg sind Sie, wenn Sie sich zwischen drei und vier einordnen: Sie haben genug Selbstbewusstsein, ohne zu übertreiben und ohne Ihr Team zu vernachlässigen.
Potentialanalyse Ihrer Praxis nutzen
Haben Sie Mut, Lösungsansätze intelligent zu entwickeln und geben Sie sich die Erlaubnis, Entscheidungen mit Ihrem Team gemeinsam zu treffen, wobei Sie alle Persönlichkeitstypen einbeziehen. Seien Sie offen gegenüber ungeahnten Potentialen, um bestehende Prozesse zu ergänzen und zu verbessern. Mit Hilfe unserer umfassenden Potentialanalyse ermitteln wir Ihre Potentiale in medizinischen Schwerpunkten, in Praxisstrategie, Praxismarketing und Ihrer Selbsteinschätzung, bei Kooperationen, Mitarbeitern und Patienten. Verabreden wir uns zu einem Anamnesegespräch? Rufen Sie uns an.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und freue mich, Sie und Ihre Praxis kennenzulernen.
Ihr Jan Ackermann