7 Tipps, die Ihnen helfen, Entscheidungen zu treffen
Eiskalt läuft Ihnen der Schweiß den Rücken hinunter, Ihr Herz pocht im Hals, Sie können kaum sprechen, die Hände verknoten Sie hinter dem Rücken. Alle Anwesenden im Besprechungszimmer blicken erwartungsvoll auf Sie. Sie wollen hören, wie Sie sich entscheiden: Wird das neue Managementsystem etabliert oder nicht? Kommt die Digitalisierung der Praxis oder bleibt alles wie gewohnt? „Ich denke…wir werden nichts verändern.“ Ein Raunen geht durch den Raum, Ihnen wird das Herz schwer, der Kopf tut weh und Sie müssen sich setzen. Nein, das fühlt sich ganz und gar nicht gut an. Aber die Entscheidung ist gefallen. Müde beenden Sie die Sitzung.
Eine Entscheidung entscheidet alles
Hätten Sie doch bloß auf Ihre Instinkte gehört, die Signale Ihres Körpers wahrgenommen: Er kannte die richtige Entscheidung viel schneller als Ihr Kopf. Er wollte Ihnen sagen: Hey, diese Digitalisierung ist eine tolle Idee, lass es uns versuchen! Stattdessen haben Sie Ihr Bauchgefühl zum Schweigen gebracht und sich der Angst hingegeben. Sie wollen Ihre Komfortzone nicht verlassen. Ihnen fehlt der Mut.
Wie so viele andere Kolleginnen und Kollegen haben Sie sich zurückhalten lassen, anstatt Ihre Organisationspotenziale auszuschöpfen. Wo ist Ihr Mut geblieben?
Eine gute Führungskraft verbindet Entscheidungsfreude und Entscheidungsweisheit. Sie kann schnell entscheiden zwischen den Fragen: Mache ich eine Einzelpraxis auf oder schließe ich mich mit anderen zusammen? Wie entwickle ich eine effiziente Führungssystematik? Biete ich eine digitale Terminvergabe oder auch eine Online-Sprechstunde an? Biete ich Zusatzleistungen an oder nicht? Wir verraten Ihnen heute sieben Geheimnisse, damit Sie zu den Ärztinnen und Ärzten gehören, die Entscheidungen leichter treffen können.
Die Macht der alltäglichen Entscheidung
Jeden Tag treffen wir ungefähr 20.000 Entscheidungen. Manchmal so schnell, dass wir gar nicht bewusst wahrnehmen, dass wir uns überhaupt entscheiden: Aufstehen, ja oder nein? Duschen, ja oder nein? Müsli essen, ja oder nein? Blaue oder gelbe Krawatte? Auto oder Rad? Musik auf der Fahrt oder Stille? Viele unserer alltäglichen Entscheidungen sind zu unterbewussten Automatismen geworden.
In anderen Situationen wiederum stehen wir vor Entscheidungen, die uns so groß wie der Mount Everest erscheinen. Wir stehen am Fuße des Berges mit Sack und Pack, starren zur nebelverhangenen Bergspitze und sind so voller Angst, dass wir wie gelähmt sind. Es geht weder vor noch zurück, wir bleiben einfach stehen.
Als erfahrener Bergsteiger sage ich Ihnen mit den Worten des amerikanischen Philosophen William James: „Wenn du eine Entscheidung treffen sollst, und du triffst keine, so ist das selbst eine Entscheidung.“ Sie haben sich also entschieden, sich nicht zu entscheiden.
Im Ergebnis bedeutet das eine Entscheidung gegen den Aufstieg. Gegen den Schritt in eine Weiterentwicklung. Gegen das gute Gefühl, den Berg dann bestiegen zu haben. Wie viele andere vor Ihnen, die sich eben für eine Weiterentwicklung entschieden haben – nun mit weitem Vorsprung Ihnen gegenüber. Wie schlecht muss das Gefühl sein?
100 Meinungen, 100 Entscheidungen
Wir haben verlernt, auch bei schwereren Entscheidungen auf unsere Instinkte, unser Bauchgefühl zu hören.
Stattdessen plagen wir uns mit schlaflosen Nächten oder, fast noch schlimmer, holen die Meinungen von 100 anderen Menschen ein. Aber je mehr Meinungen Sie aufsaugen wie ein Schwamm, desto unsicherer werden Sie selbst. Sie verlieren Ihr Selbstvertrauen.
Die meisten Menschen entscheiden sich sowieso am liebsten für das, was sie kennen – warum also hören Sie auf die 100 anderen, wenn Sie gar nicht das Bekannte haben wollen? Wer das tut, was andere tun, wird auch das erhalten, was andere erhalten.
Hilfe, ich kann mich nicht entscheiden!
Darum machen wir es uns so schwer, Entscheidungen zu treffen:
- Wir steigern uns in unsere Gedankenspirale hinein – Was könnte alles passieren?
- Wir haben Angst vor dem Unbekannten
- Wir wollen immer Sicherheit haben
- Wir haben mehr Angst vor dem Verlieren als Freude am Gewinnen
- Wir wollen in unserer Komfortzone bleiben
- Wir sind Gewohnheitstiere
- Wir wollen niemanden enttäuschen, insbesondere nicht uns selbst
Möglicherweise finden auch Sie sich in dieser Liste wieder. Wer sich mit Entscheidungen schwer tut, ganz gleich welcher Natur, wird fremdgesteuert, sitzt hinten in seinem Lebensbus und nicht am Steuer.
Dafür anstatt dagegen: Entscheidungs-Mindset
Wenn Sie leicht durchs Leben kommen wollen, dürfen Sie üben, sich zu entscheiden. Damit Sie in den entscheidenden Momenten nicht verharren.
Wie wäre es, wenn Sie dafür Ihr Mindset ändern?
WOFÜR entscheiden Sie sich, anstatt WOGEGEN
Sie entscheiden sich FÜR die eigene Praxis. FÜR die neue Mitarbeiterin. FÜR das neue Managementsystem. FÜR die Pausenzeiten am Arbeitsplatz. FÜR die Privatleistungen, die die meisten Ihrer Fachkolleginnen und Kollegen zwar ablehnen, die Sie selbst aber im Sinne Ihrer Patienten für gut erachten.
In diesen Entscheidungen stecken ungeahnte Potenziale und das Wissen: Die meisten Entscheidungen sind auch wieder UMKEHRBAR. Das heißt, dass Sie sie rückgängig machen können, wenn Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind.
Es kommt kein Bergtroll aus seiner Höhle gekrochen und meißelt Ihre Entscheidung für alle Menschen sichtbar in einen riesigen Wackerstein, damit Sie auch ja nicht auf die Idee kommen, Ihre Wahl zu verändern.
Sie haben die Wahl
Es gibt Entscheidungen, die kann man nicht mehr ändern, beispielsweise wenn Sie Kinder bekommen. Doch fast alle anderen Entscheidungen im Leben können Sie umkehren. Das mag zwar manchmal monetär, emotional und physisch belastend sein, doch diesen Preis sollten Sie immer bereit sein zu zahlen. Das Leben ist zu kurz, um zu zögern. Seien Sie mutig. Probieren Sie aus. Lernen Sie vom Hinfallen. Machen Sie es anders.
Schon Albert Einstein sagte: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“
7 Tipps
Fragen Sie sich also: Ist diese Entscheidung eine, die ich auch wieder rückgängig machen kann? Ja? Dann los und rauf auf den Berg! Bewegen Sie sich gut vorbereitet auf Ihr Ziel zu, gerne mit Zwischenbiwaks (Teilzielen) bei größeren Bergen.
Wenn eine Entscheidung dauerhaften Charakter hat, fragen Sie: Ist diese Entscheidung umkehrbar? Oder kann ich diese so ändern, dass Sie für mich zu einer umkehrbaren Entscheidung wird? Wenn dies nicht der Fall ist, planen Sie sorgfältig und kalkuliert, aber entscheiden Sie unbedingt.
Etablieren Sie diese Denkweisen für sich:
- Übernehmen Sie IMMER die Verantwortung für Ihr Leben, setzen Sie sich an das Steuer Ihres Lebensbusses
- Verschaffen Sie sich eine aussagekräftige Transparenz über wichtige Zahlen, Daten, Fakten für die jeweilig zu treffende Entscheidung
- Identifizieren Sie behindernde Glaubenssätze und wandeln Sie diese in fördernde Glaubenssätze um – holen Sie sich hierzu professionelle Begleitung, da das alleine nicht klappt. Sie können sich auch nicht selbst kitzeln
- Es kommt nicht auf die Entscheidung an sich an – sondern was Sie aus ihr machen
- Machen Sie Entscheidungen sich selbst gegenüber verbindlich
- Machen Sie die Entschiedenheit zu Ihrer Charakterstärke
- Üben Sie stets das Entscheiden durch das Treffen von Entscheidungen, verschaffen Sie sich Referenzerlebnisse
Entscheidungen machen Sie stark
Transparenz verhindert Transpiranz. Verschaffen Sie sich stets aktuelle Klarheit über Ihr Praxisunternehmen mithilfe aussagekräftiger zeit- und geldwirtschaftlicher Kennzahlen. Diese bilden eine wichtige Grundlage für Ihre richtungsweisenden Entscheidungen. Transparenz gibt Ihnen die Sicherheit, die Sie für Ihre Entscheidungen brauchen. DocSys™ Partner nutzen unsere Praxismanagementsoftware neben dem täglichen Management auch als wichtige Entscheidungshilfe.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.
Ihr Jan Ackermann